Kriegstagebuch (20): Eva Samoylenko-Niederer erzählt von Freunden in Kriegsgefangenschaft, gefährlichen Hilfsmissionen und ihrem eigenen Kampf gegen den Verlust der Lebensfreude. Die Hoffnung, dass wir tatsächlich irgendwann in unser Haus in Slowjansk zurückkehren können, blieb lange gross. Unsere Heimatstadt blieb fast hundert Kriegstage weitgehend unversehrt, auch wenn die Menschen kein Gas und kaum noch fliessendes Wasser hatten. Wir wissen, dass das nur dank dem Einsatz all dieser Helden möglich war, die täglich im Donbass kämpfen. Ganz besonders bin ich in Gedanken bei meinem Bekannten Peter, der mit seinen Kameraden wochenlang im Stahlwerk Asowstal in Mariupol ausgeharrt hatte und jetzt in russischer Kriegsgefangenschaft ist.