Kriegstagebuch (10): Kinderheim-Leiterin Eva erzählt von Schüssen auf ihre Hilfsbusse und darüber, warum sie trotz allem weiter durchhält. «Ich sitze hier in dem endlich stillen Raum, und versuche in Worte zu fassen, was ich denke und fühle. Was ich nicht begreife, sind der Hass und die Gewalt gegen Unschuldige, die wir hier in der Ukraine erleben. Früher dachte ich naiverweise, dass ein Krieg mit Russland schnell und relativ schmerzlos verlaufen würde. Schliesslich war es ihr erklärtes Ziel, uns zu «befreien» und nicht zu vernichten. Ich erinnere mich an die Geschichtsstunden, in denen wir darüber diskutierten, wie der Holocaust geschehen konnte. Ich erinnere mich, wie unbegreiflich das war. Ich erinnere mich daran, wie die Welt Jahr für Jahr schwor, diese Art von Hass nie wieder zuzulassen.