Kriegstagebuch (8): Nach ihrer Flucht in den Westen wird Eva von schlimmen Gedanken eingeholt. Besonders eine Frage raubt ihr die dringend nötige Ruhe. Eva und ihre drei Töchter sind in einem Kindergartengebäude nahe der rumänischen Grenze angekommen. Zuhause in Slowjansk gehen die Evakuierungsbemühungen weiter. Das Kinderheim «Segel der Hoffnung» dient rund 120 Geflüchteten als Durchgangslager. Eva selber ist aus der unmittelbaren Gefahrenzone entkommen. Langsam, sagt sie, werde ihr klar, was da um sie herum eigentlich passiere. «Die Emotionen, die wir bislang zur Seite geschoben haben, die kommen jetzt hoch. Meine Töchter weinen häufig: vor Trauer, vor Enttäuschung, vor Unsicherheit darüber, wie es weitergehen soll. Wir konnten in den letzten Tagen endlich durchatmen. Und mit dem Durchatmen kam der emotionale Zusammenbruch: Wo ist unser Papa? Wo ist mein Mann? Werden wir je wieder nach Hause zurückkehren können?