Der Ausbruch des Krieges im Februar 2022 in der ganzen Ukraine hat auch unsere bisherige Arbeit direkt betroffen. Nach Ausruf des Notstandes mussten die Kinder aus rechtlichen Gründen und aus Gründen der Sicherheit (das Kinderheim hat keinen Keller) zu ihren gesetzlichen Vertretern gebracht werden. Wir konnten in den nachfolgenden Wochen und Monaten die Kindern mit ihren Vormündern evakuieren und stehen mit ihnen weiterhin in engem Kontakt.
Aufgrund der grossen Not fokussieren wir unsere Arbeit aktuell aber vor allem auf die Nothilfe an den Menschen der am schwersten betroffenen Regionen. Durch ein grosses Netzwerk von freiwilligen Helfern und in Zusammenarbeit mit mehreren Kirchgemeinden helfen wir praktisch und unkompliziert an diversen schwer betroffenen Orten in der Ukraine. Die nachfolgende Karte gibt eine gute Übersicht an welchen Orten und auf welche Weise wir helfen.
Unabhängig von dieser Übersichtskarte können unsere Hilfeleistungen grob in vier Kategorien aufgeteilt werden:
Unterstützen der Familien der Kinderheimkinder
Natürlich unterstützen wir die Familien der Kinderheimkinder und zudem die Familien, mit welchen wir wegen präventiver Arbeit schon in engem Kontakt standen, so gut wie möglich weiter. Wir helfen ihnen bei der Flucht und unterstützen sie bei Ihrer Ankunft im Westen oder wir versuchen sie mit Lebensmitteln usw. zu versorgen, solange sie nicht fliehen wollen.
Verteilung von Lebensmitteln und Medikamenten
Wir helfen Menschen, die in ihrem Zuhause ausharren: Die meisten haben im Moment kein Einkommen. Der Zugang zu Lebensmitteln und Medikamenten wird mit jedem Tag schwieriger. Wir helfen indem wir Lebensmittelpakete und weitere Hilfsgüter verteilen. Durch eine Spende von 45 CHF / 45 EUR können wir eine Familie für 2-3 Wochen versorgen.
Evakuierungen
Wir evakuieren Menschen – insbesondere Kranke, Bettlägerige und Verletzte – aus der Gefahrenzone. Vor allem aus Orten wo heftige Kämpfe stattfinden und Hotspots, welche umzingelt sind. Die Evakuierung geschieht je nach Gefahrensituation und Distanz zur Front mit Privatautos, Minibussen, Cars und Rettungsfahrzeugen. Manche fahren mehrmals pro Tag in die Gefahrenzone und zurück in die relative Sicherheit der Städte, welche aktuell nicht direkt umkämpft sind. Ein Minibus braucht pro Tag ca. 70 CHF / 70 EUR für Benzin. Zudem benötigen wir Geld, um die Autos zu reparieren und zu warten, da weder die Autos noch die Strassen in gutem Zustand sind.
Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen
Wir betreuen Flüchtlingen und unterstützen Flüchtlingslager in der Westukraine und Durchgangslager entlang der Strecke nach Westen. Dafür wurden Matratzen und Bettwäsche erworben und täglich werden grosse Mengen von Lebensmitteln und Hygieneprodukten gebraucht. Jeden Tag versorgen wir dadurch tausende Flüchtlinge in verschiedenen Flüchtlingslagern.